Im Gegensatz zu den ersten beiden Ruhrtouren dieses Jahr setzten wir unterhalb des Wehres des Baldeneysees ein. Wieder das eingespielte Trio. Diesmal ging es stromabwärts. Schon nach einigen Kilometern hatten wir am ufernahen Ruhrradweg einen Begleiter, Raimund auf seinem Radl! Und so kamen wir gut ins quatschen, er machte uns den Mund wässerig auf das Faltboottreffen in Schwarz. Und so flogen die ersten Kilometer bis zur Umtragestelle in Kettwig nur so dahin. Kein Schatz zu bergen zu viel Muggel!! Nicht weit nach der Autobahnbrücke machten wir Pause bei einem Restaurant mit einer schönen Terrasse mit Ruhrblick und Spargel im Angebot. Hmmm lecker!
Bald führe die Ruhr uns an schönen Wassergrundstücken vorbei in deren Gärten der Frühling in den schönsten Farben und Formen sein schönstes Gesicht zeigte. Der Wasserbahnhof Mülheim war auch nicht mehr weit, hier war bei dem fabelhaften Wetter reges Treiben.
An der Schleuse machten wir dann Kehrt und fuhren ein paar Kilometer zurück bis zu unserer Aussatzstelle an der Mendender Brücke.
Pfingstmontag aufm Kemnadersee
Fotos : KLICK HIER!!!
Datum: 31.05.09
Ein- und Aussetzstelle: 51°25.459 N; 7°17.489 O
Strecke: 12 km
Boote: Besatzung:
Harpoon(Maifee) Sarah
T9 (Budgie) Maike
In aller Herrgottsfrühe haben Sarah und ich uns am KC Witten getroffen. Hier zeigte ich Ihr dann wie man aus einem Haufen Holzteile und dem Stoff-/Gummiberg zwei Boote basteln konnte. Als diese dann endlich fertig waren ging es los, wir ließen die Boote zu Wasser und paddelten Richtung Kemnader See. Sarahs ersten Paddelschläge sahen recht lustig aus aber bald hatte sie es einigermaßen raus und sie hatte es ja auch schwieriger, weil ihr leider die Rückenlehne fehlte. Ich hatte die Schrauben nicht gefunden mit denen die Lehne am Boot befestigt wird und so kam sie kaum mit den Füßen an die Lenkungspedale und das Lenken fiel ihr daher sehr schwer.
Als wir wieder an Land waren erzählt mir Mario übrigens, dass die Schrauben die ganze Zeit im Rucksack auf der Ladeluke von Maifee mit uns mitgefahren waren. Ha, ha. Naja so hatte Sarah etwas zu kämpfen, aber sie machte das richtig gut, vor allem hatten wir ja auf dem See richtig dolle Wellen, zunächst glücklicher weise Rückenwind, aber wir hatten ja einen Rundkurs geplant.
Wir hatten uns viel zu erzählen, denn wir hatten uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Leider viel zu viele traurige Dinge. Aber wie mit dem Paddeln gibt Sarah immer alles und ist mit voll Power dabei. An der Promenade des Westufer Kemnader See machten wir ein Päuschen, hier war großes Towabu mit Livemusik, etlichen Fressbuden und Fahrgeschäften. Wir schlemmten Eis und Erdbeeren. Cremten uns meterdick mit Sonnenschutzfaktor 450 000 ein. Gut gerüstet und gestärkt machten wir uns Frohenmutes wieder auf den Weg. Es tobten immer noch die Wellen auf dem See, diesmal hatten wir sie gegen uns. Aber Sarah scheint genauso viel Spaß dem Wellenreiten zu haben wie ich. Herrlich dieser Endorphincocktail, den man bei dem Kampf gegen die Wellen bekommt. Yeha! So ein Wetter ist natürlich Ideal für Segler. Da der Wind irgendwie ständig in Böen aus verschiedenen Richtungen kam, gerieten die Segler zum Teil in ganz schön kritische Situationen. Und so kam es das einer dieser Segler um haarsplissbreite an Sarah vorbei kreuzte, das ging so schnell, dass Sarah es gar nicht mitbekam WIE knapp das war.
Kurz danach fuhren wir wieder auf der Ruhr und am KC vorbei, denn wir wollten noch zum Wehr paddeln. Bei dem schon seit einigen Tagen schönen Wetter, lag das Naturwehr trocken und wir konnten ohne Querströmung gut zur Schleuse und Bootsrutsche paddeln. Wir trugen die Boote hoch, Schwimmwesten an, noch etwas das Kribbeln im Bauch genießen und dann ging es aaaaabwäääääääärts. Cool – diese Bootsrutsche ist einfach genial! Und dann war Sarah dran und holla der Wasserfloh war das knapp, so starke Schlagseite hatte sie auf dem letzten Drittel der Rutsche, aber dann Schwups hatte sie wieder das Gleichgewicht gehabt.
Mit noch deutlich zitternden Knien fuhren wir dann wieder flussabwärts zum KC Witten, zerlegten die Boote. Danach machten wir uns noch mal an Land auf dem Weg zur Schleuse um Nippes zu suchen ;-)
Hey das war wirklich ein absolut genialer Tag.
Von Lippstadt bis Kesseler Mühle
Fotos : KLICK HIER!!!
Datum:01.08.09
Einsatzstelle: 51° 40.387'N 8° 20.009'E
Aussatzstelle: 51° 39.758'N 8° 6.660'E
Strecke: 20 km
Boote: Besatzung:
E65(Alsa) Mario
T9 (Budgie) Maike
Wir setzten unsere Boote dort ein, wo wir letztes Jahr unsere Tour beendet hatten, am Ende der nörtlichen Umflut. Recht
flott ging es Flussabwärts. Ach die Lippe windet sich hier Dank der Renatularisierung wunderbar durch die Landschaft. In
den Sandsteilufern herrschte Reges Treiben in hunderte von faustgroßen Löchern, Uferschwalben. Bunte Blumen krallten
sich in den Sand und hier und da standen kleine Inseln mitten im Fluss, ein Paradies für Wasservögel. Diese Tagesetappe
ist einfach traumhaft schön und nur zu empfehlen. Aber es ist auch Vorsicht geboten, denn Mario hatte mal wieder das
Glück in einem recht flotten Abschnitt mitten im Flussbett auf einem nicht sichtbar, unter Wasser liegendem Baumstumpf
stecken zu bleiben, so dass der Bug in der Luft hing. Mit vor entsetzten geweiteten Augen rief er mir zu: „Oooooh, jetzt
wird`s kritisch, jetzt kipp ich um!“ Natürlich wendete ich sofort und fuhr zu ihm, holte meine Kamera heraus und machte
erstmal ein Video und ein paar Fotos. Uuuh war der sauer, tja wer den Schaden hat...
Aber es ging alles gut, ich hob den Bug an und habe ihn von diesem fiesen Baumstumpf runter geschoben.
Entspannt ging es dann weiter. Bis wir zu der Bootsrutsche kamen. Herr Jübermann hatte in seiner Karte davon abgeraten
die Rutsche zu benutzen. Also zogen wir die Boote erst einmal an Land, setzten uns an die Rutsche und machten ein
Päuschen mit Kaffee und Kuchen und lauschten dem Rauschen des wild herab rauschenden Wassers. Bald kam eine Familie
in Festbooten auf uns zu. Zu erst fuhr die Frau im Einer die Bootsrutsche herab, na das sah doch ganz easy aus und ihr
Mann fuhr dann im Zweier ein, kaum zu glauben, aber in dem vorderen Platz lag ein Baby. Na dann sollten wir das doch
wohl auch schaffen.
Hui war dass ein Spaß, einfach klasse Abfahrt und absolut empfehlenswert. An der Kesseler Mühle setzten wir dann aus.
Während Mario via Taxi unser Auto nachholte baute ich schon mal die Boote ab und Zeit für ein Radler war auch noch.
Auf dem Rurstausee
im September und zu Halloween
Fotos klick: HIER!!!!!
Datum: 19.09.09/31.10.09
Ein- und Aussatzstelle: 50° 38.329'N 6° 26.417'E
Strecke: 18 km/18 km
Boote: Besatzung:
Tümmler/ALsa Mario/Mario
Maifee/Budgie Maike/Maike
Chi Bruno/Bruno
Klepper Aerius II Peter&Hildegard/Peter&Monika
Gelbes Festboot Ulla
Peter hatte im Forum zum Paddeln auf dem Rurstausee aufgerufen und da der See in der Eifel schon lange auf unserer To-Do-Liste stand waren wir natürlich dabei. Auch Bruno wollte mit paddeln. Und so trafen wir uns mit Bruno auf dem Parkplatz. Peter und Hildegard waren mit ihrem Klepper Aerius II schon da. Und während wir noch mit dem Bootaufbau beschäftigt waren gönnten Peter und Hildegard sich noch einen Kaffee und Peter fing sich einen Bienenstich ein, der Arme. Als wir los fuhren lag der See spiegelglatt vor uns, leider hatte er sehr wenig Wasser und das Ufer war dementsprechend steil. Und so glitt die kleine Flotte vor sich hin. Wir umrundeten die Liebesinsel und machten bei einer Boje halt. Hier nutzte Mario die Gelegenheit mir einen Rurschifffahrts-Holzkugelschreiber zu schenken, den konnte ich jetzt sehr gut gebrauchen, sowie ein Becher Wasser um das Geheimnis ans Tageslicht zu bringen: ein PET-ling mit Logbuch der sich in dem Metallrohr auf der Boje verbarg. Das Wasser schüttete ich in das Rohr und der PET-ling schwamm nach oben, während ich mit meinem brandneuen Rureifelkuli loggte sickerte das Wasser wieder ab und ich konnte den PET-ling wieder sicher in dem Metallrohr verstecken. Tolle Idee. Wir setzten unsere Fahrt fort bis zu einem Campingplatz, hier machten wir erst einmal Pause mit Sekt, Kaffee und Bienenstich, ich meine den Kuchen. Ist etwas ironisch in Anbetracht Peters dicken Lippe, aber er ließ sich den Kuchen trotzdem schmecken. Danach schlenderten wir über den Campingplatz und besuchten Arndt, auch ein alter Hase im Forum, ein echt netter und interessanter Kerl. Nach einem netten Pläuschen begleitete er uns noch zu unseren Booten. Peter und Hildegard fuhren noch etwas mit uns aber dann schmerzte Peters dicke Lippe leider so sehr, dass die beiden Kehrt machten. Bruno, Mario und ich fuhren jedoch noch weiter bis zur Staumauer. Hin und wieder fuhr eines der beiden Passagierschiffen an uns vorbei. Auf dem Rückweg bummelten wir ein bissel, sprich die Jungs fachsimpelten und ich bewunderte das Schieferfelsufer, und wie es sich in seinen zahllosen Schichten perfekt in dem spiegelglatten See spiegelte.
Wir machten nochmal Stop auf der Insel gegenüber von der Liebesinsel, hier war nämlich ein Schatz vergraben. Bruno wollte lieber bei den Booten bleiben während wir uns durch den Wald kämpften und Mario sich fast den Fuß verstaucht hätte. Aber wir wurden fündig. Als wir zu Bruno und den Booten zurück liefen entdeckten wir sogar Arndt seinen Beobachtungsposten.
Gemächlich paddelten wir dem Sonnenuntergang davon. Bauten die Boote fix ab und fuhren zu unserem Gasthaus, in dem wir schon zwei Apartment reserviert hatten. Nachdem wir uns eingelebt hatten trafen wir drei uns wieder und gingen gemütlich im Dorf Essen.
Auch an diesem schönen Oktobermorgen folgten wir Peters Aufruf zum Abfaltern auf dem Rurstausee, auch Bruno war mit von der Partie, Peters paddelte mit Monika und eine Festbootfahrerin namens Ulla gesellte sich auch zu uns. Diese bunte Truppe machte sich nun denn auf den Weg.
Es war ein goldiger Oktobertag, wie er im Buche steht, der Himmel blau, die See glatt, leider immer noch ein sehr niedriger Pegelstand, aber als das Schiefersteilufer endlich zu Ende war leuchten die bewaldeten Hügel darüber in den schönsten Herbstfarben. Fröhlich schwatzend glitten wir dahin.
Paddler sind ja sowieso schon ein nettes Völkchen und es ist immer sehr interessant den Erfahrungs- und Tourenberichten zu lauschen. Da bekommt man richtig Fernweh. Am der Staumauer zum Obersee machten wir Pause und genossen den obligatorisch Kuchen. Wir besuchten das Touristen-Informations-Zentrum, ein großer Glaswürfel direkt am Eisenbachdamm, hier findet sich eine kleine, aber sehr interessante Ausstellung mit viel liebe zum Detail. Hier erfährt der Besucher viel über die Natur- und Kulturgeschichte der Eifel, den Nationalpark, insbesondere bezogen auf den Lebensraum Fließ- und Stillgewässer mit den Hauptprotagonisten Flusskrebs, Perlmuschel und Biber.
Frisch genährt und gebildet fuhren wir dann wieder zurück und genossen noch diesen wunderschönen Indiansummer. Leider war es der letzte Paddeltag in diesem Jahr, aber es war schön diesen Tag mit so vielen netten Leuten zu verbringen.
Rosis Jungfernfahrt auf dem Harkortsee
Fotos : KLICK HIER!!!
Datum: 26.09.09
Ein- und Aussatzstelle: 51° 23.737'N 7° 25.869'E
Strecke: 12 km
Boote: Besatzung:
Wikinger Mario
Budgie Maike
Rosi Claudia und Volkhard
Der Hengsteysee unsere liebe Heimtour. Unsere Cachingfreunde Claudia und Vokhard hatten sich ja in der Ebucht auch ein Faltboot ersteigert. Einen rosaroten RZ85, schönes Boot und nach dem Aufbau tauften wir das gute Stück auf den Namen Rosi und halfen den frischgebackenen Bootsbesitzern zu Wasser. Nachdem die Beiden ihren Rhythmus gefunden hatten ging es flott voran. Es war ein wirklich schönes Wetter, blauer Himmel und die Bäume fingen schon an sich in schöne Herbsttöne zu kleiden. Auch für Mario war es eine Prämiere, denn er ließ zum ersten mal seinen „neuen“ Wikinger zu Wasser. Marke Eigenbau aus dem Jahre 1935 von einem Schreiner, er baute seiner Zeit drei Boote, den Wikinger für sich, ein etwas kleineres Boot für seine Frau und ein Kinderboot für seine Tochter. Ein wirklich hübsches Boot und etwas sehr Besonderes.
So wie es mit den Beiden nicht anders zu erwarten war banden wir schon nach wenigen hundert Metern die Boote ans Ufer und machten uns auf die Suche nach dem ersten Cache in Ufernähe, ein Earthcache, also Foto, Fragen beantworten und in diesem Fall einen Querschnitt des Förderstollen und Harkortsee zeichnen.
Mario blieb in der Zeit auf dem Wasser und passte auf unsere Boote auf. Nun paddelten wir kreuz und quer über den See, denn wir mussten den Wasserpestfeldern ausweichen. Es folgten noch zwei kleine Tradis und eine kleine Pause im Bootshaus einer kleinen Gaststätte mit Biergarten. Hier entschieden wir vier uns auch spontan auf dem Rückweg eine Dose auszusetzen, denn ich hatte zufällig noch ein Tupperdöschen und ein Ersatzlogbuch dabei, hi, hi.
Mit Kuchen und Würstchen gestärkt fuhren wir gleich weiter bis zur meiner Lieblingsumtragestelle mit der schönen Fischtreppe. Auch hier konnten wir in einem recht kreativ verstecktem Döschen loggen.
Nun war es aber an der Zeit wieder Heim zu fahren und wir fanden eine wirklich schöne Stelle für unsere Dose, wir nannten den Cache dann übrigens Ruhr-Viadukt! Kaum war der Cache im Netz veröffentlicht hatte gleich auch schon der erste Dölz sich auf den Weg gemacht, nicht mit dem Boot, nein mitten in der Nacht mit Neoprenanzug und Taucherausrüstung, sein Kumpel stand dann mit der Taschenlampe am Ufer und leuchtete ihm. Diese Geocacher sind doch alle verrückt.
Aber zurück zu unserem schönen Paddeltag, Mario, Claudia und Volkhard gingen schon mal an Land und fuhren die Boote zum Parkplatz zum Abbauen, aber ich wollte noch eine kleine Runde mit Marios Wikinger drehen. Es ist wirklich ein schönes Boot und lässt sich gut fahren. Und es ist ein tolles Gefühl, wenn man überlegt, dass das Boot 2 ½ mal so alt ist wie ich, uuuuh. Claudia wartete schon am Steg auf mich und half mir an Land.
Und so ging ein schöner Paddeltag zu Ende.